Archäologie
Die römische Straßensiedlung Littamum
Wo sich heute unser Schwimmbad befindet, stand früher eine römische Siedlung.
Das Grundstück des Hotels Villa Stefania liegt nämlich in unmittelbarer Nähe der römischen Thermenanlage, die schon in früheren Jahren erforscht worden ist.
Die Ausgrabungen, die zwischen 1981 und 1984 (und später) auf dem Gut des Lullerhofes und in der Nähe des Krankenhauses Innichen/San Candido durchgeführt wurden, lieferten wichtige Informationen über die Siedlung LITTAMUM, ein mansio entlang der via per compendium (Abkürzung), die den nordalpinen Raum mit Aquileia verband.
Hier wurden einige Strukturen ausgegraben, die zu einem Gebäude gehörten, das mit einem Heizungssystem des Typs "Ad hypocaustum" und einen System von Abwasserkanälen ausgestattet war.
Der Gebäudekomplex umfasste eine Fläche von ungefähr 200 qm und wurde als Thermalbad der Siedlung identifiziert. Die Struktur wurde wahrscheinlich vom Ende des 2. Jh. n. Chr. bis zu ihrer Zerstörung Mitte des 4. Jh. n. Chr. benutzt. Dann errichtete man an ihrer Stelle Blockhäuser, die Beginn des 5. Jh. n. Chr. demoliert wurden.
Die Erforschung dieser Siedlung ist sehr wichtig, da man daraus Schlüsse über das römische Straßennetz und den Handelsverkehr in diesem Bereich des Alpenraums ziehen kann. Erwähnenswert ist der Fund von afrikanischer Sigillata, die die weit reichenden und lebhaften Handelsbeziehungen für die Zeit der Spätantike bestätigen, in der das römische Straßennetz langsam zu zerfallen begann.
aus "ARCHÄOLOGIE der RÖMERZEIT in Südtirol", Folio Verlag 2002
herausgegeben Lorenzo Dal Ri, Stefano di Stefano